Tipps zur Revision von E61 Brühgruppen
Bildquelle: ECM Manufacture GmbH
Revision der E61 Brühgruppe - Tipps und Hinweise für die regelmäßige Pflege und für den Kauf der Verschleißteile
Letzte Aktualisierung: 06/2024
Wie oft sollte eine Revision bei der E61 Brühgruppe erfolgen und welche Verschleißteile sind dabei zu tauschen
Ein wichtiger Teil der Revision ist jedoch auch das Innere der E61 Brühgruppe. Hierzu gehört z.B. der Tausch der Dichtungen und Ventile im Inneren der Brühgruppe. Ein besonderer Blick sollte auch auf weitere Bauteile der E61 Brühgruppe geworfen werden, die wir Ihnen nachstehend nennen werden.
Die gängigsten Verschleißteile, also die Dichtungen und Ventile, die sich im Laufe der Nutzung abnutzen, haben wir in einem E61-Dichtungsset zusammengestellt. Dieses Dichtungsset enthält all die Verschleißteile, die unbedingt getauscht werden sollten.
Auch wenn wir ab und zu danach gefragt werden: nur die Dichtungen der Ventile zu tauschen (sofern man solche einzeln bekommt), reicht nicht. Auch wenn die drei verbauten Ventile in der Brühgruppe noch gut aussehen: sie nutzen sich dennoch ab und v.a. deren Dichtungen quellen auf oder werden abgenutzt, sodass dann die Brühgruppe entweder nicht sauber läuft oder undicht wird.
In der Produktbeschreibung erwähnen wir noch weitere Dichtungen, die Sie evtl. für Ihre E61 Brühgruppe benötigen. Zum einen die größere Teflondichtung, die die obere Verschraubung der E61 Brühgruppe, also die Glocke (auch Brühzylinder genannt) zum E61-Gehäuse hin abdichtet. Ansich ist diese keinem Verschleiß ausgesetzt, dennoch wird sie häufig mit getauscht und ist daher mit aufgelistet.
Wenn bei Ihrem Gerät die neue ECM E61 Brühgruppe verbaut ist, benötigen Sie ausserdem eine dritte Dichtung für die Achse. Diese schwarze, dicke U-Scheibe wird bei alten E61 Brühgruppen zweimal benötigt, bei den neuen E61 Brühgruppen dreimal. In unserem Dichtungsset ist sie jedoch nur zweimal enthalten.
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Welche Bauteile sollten bei einer Revision der E61 Brühgruppe noch getauscht werden
Die Federn sind meistens noch gut in Schuss und können entfettet oder gereinigt und dann wieder eingebaut werden. Dennoch werden die Federn von manchen Kunden zur Sicherheit auch mit getauscht. Dazu benötigen Sie insgesamt drei Federn: einmal die kürzere Feder für die Brühgruppe unten und zweimal die längere Feder für die Brühgruppe mitte/oben. Ist ein Flow-Control-Ventil verbaut ist eine der Federn davon abweichend (siehe Informationsseite Flow Control Nachrüstset).
In der Abbildung sind die unteren beiden Federn (mitte und unten) mit den Ventilen zu sehen. Die dritte Feder (oben) ist unter der Edelstahlglocke versteckt.
Auch die Gruppendichtung sollte regelmäßig getauscht werden - nicht erst nach 4-5 Jahren. Und auch die Dusche sollte regelmäßig gereinigt und je nach Zustand auch ausgetauscht werden.
Eine regelmäßige Demontage der Gruppendichtung inkl. Sieb lohnt sich - Sie werden nickend zustimmen, wenn Sie unter dem Duschensieb reichlich Kaffeeöle und ranzige Fette zu Gesicht bekommen. Durch die stetige Hitze der Brühgruppe werden die Ablagerung der Kaffeeöle schnell zu ranzigen Ölen, die auch in den Espresso gelangen und dort für unangenehme Noten sorgen. In der Abbildung ist der von Kaffeefett-Ablagerungen umspülte Bereich besonders gut zu sehen. Dieser reicht von der Achse (zu sehen ist von ihr der Bolzen direkt unter der Edelstahlglocke) bis über die schräge Bohrung hinüber zum Brühkopf. Dort sammelt sich auch zwischen dem Duschensiebes und dem Brühkopf, also auch um den Sprühverteiler herum, einiges an Kaffeefetten ab. Daher ist hier eine regelmäßige Reinigung dringend zu empfehlen.
Wenn Sie die Gruppendichtung und das Duschensieb entfernen wollen, geht das gut mit einem Löffel, dem umgedrehten Blindsieb oder mit einem Schraubendreher. Aber hebeln Sie nicht im Zwischenraum zwischen Dichtung und Brühgruppenkopf mit dem Schraubendreher herum - das beschädigt die Dichtung und auch den Brühgruppenkopf. Verwenden Sie die untere kleine Kante des Duschensiebes, das bei den ECM Duschen unten aus der Dichtung bzw. aus der Brühgruppe herausragt. So beschädigen Sie weder den Dichtungsring, noch das Metall des Brühgruppenkopfes, sodass danach die Abdichtung wieder korrekt erfolgen kann.
Als Gruppendichtung benötigen Sie bei E61 Espressomaschinen älterer Baureihen die Dichtung mit 8,0 mm, bei E61 Espressomaschinen neuerer Baureihen wird meist die 8,5mm Dichtung verwendet.
Achten Sie beim Wiedereinbau darauf, dass Sie die Dichtung richtig herum in das Duschensieb einsetzen. Die runde Kante bzw. die Prägung muss nach oben in den Brühkopf zeigen, die scharfen, geraden Kanten der Dichtung zeigen nach unten.
Als Upgrade empfehlen wir für die E61 Brühgruppen gerne auch die IMS Duschen mit Zusatzmembran für ein noch feinperligeres Auftreffen des Wassers auf den Kaffeepuck. Diese finden Sie bei den E61 Upgrades in zwei unterschiedlichen Membranausführungen mit 200µm und 35µm.
Wurden Duschensieb und Dichtung ausgebaut ist es bei dieser Gelegenheit auch ratsam, den Sprühverteiler genauer zu inspizieren. Oftmals ist er mit Ablagerungen und Ölresten zugesetzt, v.a. in den Löchern. Das ist dann auch mit der Grund, weshalb die Extraktion bei einem Siebträger mit 2er-Auslauf ungleichmäßig ausfällt. Sind einige der Löcher enger oder verstopft, kann nicht gleichmäßig auf alle Seiten das Wasser über das Duschensieb auf dem Kaffeepuck verteilt werden. Reinigen Sie daher den Sprühverteiler mit einer Bürste oder mit Kaffeefett-Reiniger. Mit einer großen Münze oder einem großen Schraubendreher lässt sich der Sprühverteiler dazu mit seinem Gewinde aus dem Gruppenkopf drehen. Ist die Reinigung allerdings schon länger nicht mehr erfolgt, sträubt sich das verklebte und verkrustete Gewinde und im Zweifel sollte hier ein Fachbetrieb zu Rate gezogen werden, bevor das Gewinde abbricht.
In der Abbildung ist der Sprühverteiler verdeckt im Brühkopf ober halb der Gruppendichtung zu sehen, zu erkennen am Gewinde, das in den oberen Teil des Brühkopfes ragt.
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Welche Bauteile sollten bei einer Revision der E61 Brühgruppe kontrolliert werden
Ebenso sind auch die feinen Bohrungen der untere Düse im Auslass manchmal zugesetzt. Daher kontrollieren Sie diese am Besten gleich mit und gönnen ihr eine Reinigung - und im Zweifel eine Erneuerung.
Die Führungszylinder - im senkrechten Teil als Verbindungsstift für die Federführung unter dem mittleren Ventil und im waagerechten Teil der Brühgruppe der Stutzen für die Achse (bei den alten Brühgruppen ist der Stutzen für die Achse etwas länger in der Ausführung) - sind meistens intakt, können jedoch Abnutzungen zeigen. Je nach Zustand ist dann ein Austausch erforderlich.
Das gilt auch für die Achse und bei ihr v.a. für den Bolzen. Er ist für das Öffnen und Schließen der einzelnen Kammern der Brühgruppe verantwortlich und sollte daher keine Abnutzungen zeigen. Ältere Ausführungen haben zudem noch Verchromungen auf der Achse, die sich beim Espressobezug mit der Zeit ablösen und in das Kaffeegetränk gelangen könnten. Daher sollte in einem solchen Fall auf eine neue Achse aus Kupfer und Messing (ohne Verchromung) umgestiegen werden.
Wer noch keine Edelstahlglocke in seiner E61 Brühgruppe vorfindet sollte aus demselben Grund einen Umstieg auf eine neue Edelstahlglocke in Erwägung ziehen. Auch die Glocke (auch Brühzylinder genannt) hat bei älteren Ausführungen einen Chromüberzug, der sich im Gebrauch ablösen kann. Die neue Edelstahlglocke (ECM Edelstahlglocke bzw. Profitec Edelstahlglocke) ist hingegen komplett aus Edelstahl gefertig und ist damit keine Gefahr für Chrompartikel im Espresso.
Sollten Sie nun auf absolute Nummer sicher gehen wollen, wäre ein Upgrade auf einen Premium-Edelstahl-Filterhalter eine gute Option. Auch bei diesen ist der komplette Kopf des Filterhalters inklusive dem Auslauf aus reinem Edelstahl. Dunkle Ablagerungen oder das Ablösen der obersten Schicht gehören bei diesen FIlterhaltern der Vergangenheit an. Ein weiterer Vorteil ist ausserdem deren höherer Kopf, sodass auch höhere Siebe (z.B. VST Siebe bis 25g) problemlos in Filterhalter mit Auslauf eingesetzt werden können, ohne dafür einen bodenlosen Filterhalter verwenden zu müssen.