Wie mache ich den perfekten Espresso?
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Wie mache ich den perfekten Espresso? Tipps und Empfehlungen für die Zubereitung eines perfekten Espresso
Letzte Aktualisierung: 04/2022
Eine Wissenschaft für sich: der perfekte Espresso - perfekter Geschmack, perfekte Crema, perfekte Espressozubereitung, perfektes Servieren und ein gelungener Zuckertest
Der Espresso wird in kleinen Schlucken aus dickwandigen Espressotassen, meist gut gesüßt, oder in seinen typischen Variationen getrunken.
Als Caffe macchiato zum Beispiel, oder als Espresso doppio, mit Milchschaum als Cappuccino oder als Latte Macchiato.
Allen gemeinsam ist der perfekte italienische Espresso, der ihnen als Grundlage dient.
Probieren Sie einen schön kräftigen Espresso mit einer herrlich haselnussbraunen Crema. Rassig, temperamentvoll und unglaublich lecker. Der Amore Espresso schmeckt genau so, wie Sie den Espresso vom letzten Italien-Urlaub kennen und lieben!
Wunderbar kräftig im Geschmack und in typisch italienischer Art für den perfekten Espressogenuss! Der Amore: einfach perfekt auch als Cappuccino!
Der perfekte italienische Espresso
Der Espresso ist ein konzentrierter Kaffee, bei dem heißes Wasser mit hohem Druck durch fein gemahlenes Kaffeemehl gepreßt wird. Er enthält in seiner Gesamtmenge deutlich weniger Coffein als eine gewöhnliche Tasse Filterkaffee und zeichnet sich durch eine dichte und idealerweise haselnussbraune Schaumschicht aus: die sogenannte Crema. Diese trägt entscheidend zum Aroma des Espresso bei und bindet einen Großteil der Espresso-Aromen. Sie entsteht v.a. durch den Anteil der Robusta-Bohnen (meistens 20% oder 30 %, teilweise auch bis zu 40%) in der typischen italienischen Espresso-Mischung.
So servieren Sie den perfekten Espresso wie in Italien
Der perfekte Espresso wird übrigens in einer dickwandigen Espressotasse (stilvoll natürlich nur mit Untertasse und v.a. vorgewärmt!)
und Espressolöffel auf einem kleinen Tablett zusammen mit einem kleinen Glas Wasser serviert.
Dazu wird meist etwas Zucker, z.B. als praktischer Portionszucker (als Zuckerbeutel bzw. Zuckertüten oder in Zuckersticks verpackt) und evtl. ein kleines Kaffee-Keksgebäck wie z.B. Mürbkekse, Karamellkekse oder Vanillegebäck gereicht.
So gelingt der perfekte Espresso
Doch wie gelingt nun der perfekte Espresso? Wie sieht der perfekte Espresso aus und was sollte bei der Zubereitung beachtet werden, damit der perfekte Espresso auch wirklich gelingt?
Natürlich sollten Sie eine möglichst frische Espressomischung aus unserem Sortiment für Kaffee und Espresso verwenden, damit die Crema und auch das Aroma voll zur Geltung kommen können. Denn die Cremabildung hängt auch mit der Frische der Espressobohnen zusammen, die in der Packung noch langsam ausgasen. Liegen die Bohnen zu lange in der Packung, sind diese Gase weitestgehend aus den Bohnen ausgetreten und können nicht mehr den feinporigen Schaum bilden, die wir als Crema so sehr schätzen.
Die richtigen Espressotassen für den perfekten Espresso
Eine gut gepflegte Espressomaschine und eine regelmäßig gereinigte Espressomühle sind natürlich weitere sehr wichtige Grundvoraussetzungen für den perfekten Espresso. Neben der perfekten Zubereitung benötigen Sie jedoch v.a. auch die richtigen Espressotassen, um den perfekten Espresso zu servieren. Gut vorgewärmte, möglichst dickwandige Espressotassen mit der richtigen Form und Größe sorgen für die richtige Ausbildung der Crema und halten den Espresso lange heiß. Für den Kauf der richtigen Tassen für den perfekten Eespresso sollten Sie die wichtigsten Kriterien für die perfekten italienischen Espressotassen unbedingt beachten.
Die richtige Mühleneinstellung für den perfekten Espresso
Eine gute Espressomühle die einen feinen Mahlgrad ermöglicht ist ebenfalls unumgänglich. Sie sollte eine einfache Einstellung des Mahlgrades ermöglichen und ein wärmeabsorbierendes Mahlwerk besitzen, damit sich das Mahlgut beim Mahlen nicht erhitzt und die flüchtigen Aromen sich nicht bereits in der Mühle, statt erst in der Espressotasse entfalten.
Die Espressobohnen sollten immer frisch vor der Zubereitung des Espresso gemahlen werden. Bereits gemahlen gekaufter Espresso ist für den perfekten Espresso keine Alternative, da Mahlgrad und Espressomaschine stets aufeinander abgestimmt werden müssen. Dieses Feintuning des Mahlgardes kann Ihnen kein Röster vorhersagen und je nach Espressosorte kann eine kleine Änderung des Mahlgrades immer wieder notwendig sein, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Für den perfekten Espresso sollten Sie lieber mit einem zu feinen Mahlgrad beginnen und diesen nach jeweils 3-4 Bezügen in kleinen Schritten gröber stellen, bis das Ergebnis in der Tasse paßt.
Das richtige Anpressen des Kaffeemehls (Tampern) für den perfekten Espresso
Das richtige Tampern ist die nächste Hürde, die für den perfekten Espresso zu nehmen ist. Hierzu ist nicht unbedingt der teuerste Tamper, das hochwertigste Sieb und weiteres kostspieliges Equipment notwendig. Doch wenn das Tampern nicht perfekt klappt, wird die Extraktion nicht optimal und die notwendigen Parameter für den perfekten Espresso können auch nicht erfüllt werden. Daher sollten Sie eine möglichst perfekte und gleichbleibende Tamper-Zeremonie durchführen, damit der Anpressdruck bei jedem Espressobezug möglichst gleich bleibt.
Hilfreiches Zubehör für gleichmäßiges Tampern sind z.B. druckregulierende Tamper, die den Anpreßdruck stets konstant halten. Tamperstationen, wie z.B. die ECM Tamperstation vermeiden das Verwackeln oder Verrutschen beim Tampern und ermöglichen ausserdem eine waagrechte Oberfläche des Kaffeepucks. Wer bevorzugt das 1-Tassensieb verwendet kann mit einem konvexen Tamper das Ergebnis noch weiter verbessern.
Espressomaschinen-Tuning für den perfekten Espresso
Zuletzt können die Parameter der Espressomaschine noch den letzten Kick aus dem perfekten Espresso herausholen. Espressomaschinen mit PID-Steuerung oder mit Brühdruckregulierung (wie sie z.B. die meisten Modelle der ECM Espressomaschinen haben) können letztlich das Ergebnis nur weiter verfeinern, einen missratenen Espresso werden sie jedoch nicht mehr perfekt machen.
Doch bei aller Liebe zur Perfektion: es ist ein wenig Übung erforderlich, bis der perfekte Espresso gelingt und Angaben zur Extraktionszeit oder des extrahierten Volumens sollten für Sie lediglich Anhaltspunkte sein und nicht das Maß aller Dinge. So manchem Espressoliebhaber ist die Freude an der neuen Espressomaschine vergangen, weil die Parameter nicht perfekt gepaßt haben. Dabei soll die Espressozubereitung in erster Linie Spaß machen und nicht zum Frust werden. Denn der Espresso muss vor allem eines: er muss Ihnen schmecken!
Geschmack und Crema des perfekten Espresso
Der Geschmack des Espresso und das Aussehen der Crema hängen entscheidend von seiner Zubereitung ab. Nur wenn der Mahlgrad und die Füllmenge des Kaffeemehls stimmen, der richtige Anpressdruck im Filterträger (beim sogenannten Tampern) gewählt wurde, ergibt sich der richtige Brühdruck für die Kaffeeextraktion. Für einen perfekten Espresso muss jedoch auch die Brüh-Temperatur des Wassers und die Wassermenge, die für die Extraktion verwendet wird (also die Extraktionszeit) optimal gewählt werden. Nur wenn alle diese Faktoren stimmen, kann aus den Espressobohnen, deren optimale Mischung und Röstung vorausgesetzt, der perfekte Espresso entstehen.
Die Crema des perfekten Espresso
Die Crema des Espresso entsteht durch die Emulsion des Wassers mit den Kaffeeölen des Kaffeemehls, die bei der Extraktion herauslöst werden. Dabei entsteht idealerweise eine schöne, feinporige und dichte Crema von haselnußbrauner Farbe, die auch den Zuckertest problemlos übersteht. Die Farbe und die Beschaffenheit der Crema sagen daher auch viel über die gelungene oder fehlerhafte Zubereitung des Espresso aus und kann bei der Fehlersuche behilflich sein
Bei zu wenig oder zu heller Crema war das Kaffeemehl möglicherweise zu grob gemahlen (frische Kaffeebohnen setzen wir voraus) oder für den Fall von zu heller Crema kann zudem die Brühtemperatur zu niedrig gewesen sein. Der Espresso wird dann auch etwas sauer im Geschmack.
Bei zu dunkler Crema waren die Bohnen entweder zu fein gemahlen und/oder es wurde evtl. auch die Brühtemperatur zu hoch gewählt. Der Espresso wird dann ebenfalls etwas bitter im Geschmack.
Bleibt die Crema nur kurz bestehen, so war entweder die Tasse zu wenig vorgewärmt und/oder der Brühdruck zu gering oder die Brühtemperatur zu hoch.
Der Geschmack des perfekten Espresso
Selbst bei einer hervorragenden Espressomischung und frischen Espressobohnen kann der Espresso im Geschmack sehr unterschiedlich ausfallen, wenn einer der Faktoren bei der Zubereitung nicht optimal getroffen wurde.
Bitter schmeckender Espresso
Ein bitter schmeckender Espresso kann als Fehlerquellen eine zu hohe Brühtemperatur haben, durch die das Kaffeemehl zum Teil während der Extraktion verbrennt und dadurch bitter wird. Vielleicht war auch das verwendete Kaffeemehl zu fein gemahlen oder es wurde zuviel Kaffeemehl verwendet: das Kaffeemehl quillt während der Extraktion auf und kommt dann an das heiße Duschensieb der Brühgruppe und verbrennt daran. Dadurch wird auch der Brühdruck zu hoch und der Widerstand des Kaffeepuks wird durch die feine Körnung oder die zu große Menge an Kaffeemehl zu groß und der Espresso wird dadurch bitter.
Eine weitere Ursache kann ausserdem eine zu lange Extraktionszeit sein, bei der der Espresso überextrahiert und die störenden Säuren und Bitterstoffe aus dem Kaffeemehl herauslöst, die normalerweise noch zurückgehalten würden. Hier ist ein wenig Hintergrundwissen über die Kaffeeröstung hilfreich: durch eine längere und dunklere Röstung der Espressomischungen werden die störenden Säuren der Bohnen zu Bitterstoffen abgebaut. Diese werden bei der optimalen Extraktionszeit nicht extrahiert. Doch bei einer Extraktionszeit von mehr als den als optimal angesehenen 25 Sekunden werden sie aus dem Kaffeemehl herausgelöst und machen den Espresso bitter. Ein langer Kaffee (Caffè lungo) sollte daher bei säurebetonteren Espressomischungen besser mit heißem Wasser verlängert werden, anstatt ihn länger in der Espressomaschine zu extrahieren. Bei Verwendung von säurearmen Rohkaffees werden die Espressomischungen dagegen bei der Überextraktion nicht so bitter und sauer, vom perfekten Espresso läßt sich dann aber natürlich nicht sprechen, sondern eher von einem Caffe lungo.
Sauer schmeckender Espresso
Ein sauer schmeckender Espresso kann als Fehlerquellen eine zu niedrige Brühtemperatur haben. Auch war möglicherweise das verwendete Kaffeemehl zu grob gemahlen, oder es wurde die Extraktionszeit zu kurz gewählt. Alle diese genannten Faktoren führen dazu, dass die Inhaltsstoffe, die dem Espresso sein angenehm rundes Aroma geben, noch nicht optimal herausgelöst werden konnten.
Möglicherweise war die Espressomischung zu hell geröstet. Die in der Espressomischung (v.a. in den Robusta-Bohnen der Espressomischung) enthaltenen Säuren wurden während der Röstung dann noch nicht optimal in abgebaut und sie kommen bei der Espressozubereitung daher störend zur Geltung. Oftmals fallen die sehr fruchtigen Noten bei diesen zu hellen Röstungen auf, die dann eher für Vollautomaten oder für die Zubereitung als Brühkaffee gedacht waren. Zwar sind einige Espressomischungen durchaus säurebetont, doch handelt es sich dabei nicht um solche fruchtig, blumige Säuren, die im Espresso eher störend wirken. Eine mögliche Ursache kann auch das verwendete (Leitungs-)wasser sein, das zu weich oder zu sauer war.
Fehlender Geschmack des Espresso
Ein lasch und nichtssagender Espresso mit wenig Aroma kann als Fehlerquellen eine zu lange Extraktionszeit haben, es wurde also zu viel Wasser für die Extraktion verwendet. Die zum richtigen Zeitpunkt optimal herausgelösten Aromastoffe werden durch das viele Wasser leider wieder verdünnt und das Aroma des Espresso wird nichtssagend.
Oder es wurde zu wenig Kaffeemehl verwendet oder der Mahlgrad des Kaffeemehls war zu grob. Durch beide Faktoren konnte sich der Brühdruck nicht optimal aufbauen und die aromagebenden Inhaltsstoffe konnten nicht ausreichend herausgelöst werden.
Der richtige Brühdruck für den perfekten Espresso
Ein perfekter Espresso gelingt nur dann, wenn der Brühdruck bei der Extraktion stimmt.
Bei einem zu niedrigen Brühdruck wird der Espresso zu schnell extrahiert, er läuft also zu schnell durch den Siebträger, das Extrakt ist sehr hell und wird durch die Unterextraktion nur lasch schmecken und eine zu helle Crema erhalten.
Bei einem zu hohen Brühdruck läuft der Espresso sehr dunkel und in einem sehr dünnen Strahl aus dem Siebträger, in manchen Fällen wird die Extraktion erst gar nicht zustande kommen. Der Espresso schmeckt dann sehr bitter und kann auch einen brandeligen Geschmack bekommen.
Für den Fall, dass der Brühdruck zu hoch geworden ist pumpen Maschinen, die ein Expansionsventil haben, dann das Wasser oberhalb der Brüheinheit im Kreislauf, um die Pumpe zu schonen. Der Kaffeepuck bleibt dann trocken und Sie können den Espressobezug problemlos stoppen. Stellen Sie den Mahlgrad nun etwas gröber ein und versuchen Sie es mit einem neuen Espressobezug.
Es gibt jedoch auch Maschinen, bei denen kein Expansionsventil verbaut ist. Die Pumpe ist durch den in diesem Fall zu hohen Druck im Siebträger schlichtweg zu schwach, um eine Extraktion zu erreichen. In diesem Fall brechen Sie den Espressobezug schnellstmöglich ab um die Pumpe zu schonen und schalten das Gerät aus, sodass es auskühlen kann. Erst wenn sich der Druck im Siebträger durch das Auskühlen abgebaut hat, können Sie den Siebträger entnehmen und einen neuen Bezug mit etwas gröber gemahlenem Espressopulver versuchen.
Abgesehen von diesen beiden Extremfällen ist der optimale Brühdruck eine Philophie für sich und auch von der jeweiligen Espressomischung abhängig. Gastro-Espressomaschinen sind eher auf einen Brühdruck von 8 bis 9 bar eingestellt, während Espressomaschinen für den Haushaltsbereich eher auf einen Brühdruck von 9,5 bis 11 bar eingestellt sind. ECM Espressomaschinen sind daher größtenteils mit einer von außen zugänglichen Brühdruckregulierung ausgestattet, sodass Sie den perfekten Espresso durch die passende Einstellung noch weiter verfeinern können.
Der richtige Mahlgrad für den perfekten Espresso
Der richtige Mahlgrad ergibt zusammen mit der richtigen an Kaffeemehl und dem richtigen Tampern den optimalen Brühdruck und damit das perfekte Ergebnis in der Espressotasse.
Zu grobes Mahlgut läßt das Wasser zu schnell hindurchfließen und kann keinen ausreichend hohen Gegendruck für die Kaffeeextraktion aufbauen. Der Espresso läuft dann zu schnell, zu hell und unterextrahiert aus dem Siebträger. Er schmeckt dann lasch, eher sauer und nichtssagend.
Feines Kaffeemehl wird durch den hohen Druck bei der Extraktion stark verdichtet und erzeugt einen höheren Gegendruck, sodass die Extraktion langsamer vor sich geht und die guten Aromen und Öle in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit extrahiert werden können. Ist das Kaffeemehl zu fein gemahlen, wird der Gegendruck jedoch so hoch, dass die Extraktion nur sehr langsam (oder gar nicht) zustande kommt und der Espresso zu intensiv und zu bitter schmecken wird.
Jede Espressomischung benötigt für die jeweilige Espressomaschine dabei den individuellen, optimalen Mahlgrad. Eine Espressomühle mit einer Espressomischung wird daher für zwei verschiedene Espressomaschinen nicht funktionieren. Es kann auch sein, dass Sie je nach Wetterlage,v.a. bei 100% Arabica-Kaffees, den Mahlgrad öfter variieren müssen. Dies ist übrigens auch ein Grund, weshalb die klassischen italienischen Barmischungen stets eine kleine Beimischung an Robustakaffees haben.
Die richtige Füllmenge für den perfekten Espresso
Der perfekte Mahlgrad und die beste Tampertechnik nützt nichts, wenn die Füllmenge im Tassensieb nicht optimal gewählt wurde. Ist das Sieb nicht ausreichend befüllt, kann sich über dem angepreßten Kaffeemehl eine Schicht mit Wasser sammeln, die durch den Druck den Kaffeepuck zumindest zum Teil aufwirbeln kann. Dadurch entstehen Stellen, die weniger stark komprimiert sind und genau dort sucht sich nun das Wasser den Weg des geringsten Widerstandes. Den Rest des Kaffeepucks läßt das Wasser dabei sozusagen links liegen und es ensteht das sogenannte Channeling, also eine Lochbildung im Kaffeepuck genau dort, wo sich das Wasser den Weg gebahnt hat. Diese Stellen werden überextrahiert, während das Aroma und die Kaffeeöle des restlichen Kaffeepucks erst gar nicht extrahiert wurden - der Espresso wird also eher sauer und insgesamt nichtssagend im Aroma und bekommt auch keine schöne Crema.
Wird dagegen dass Tassensieb zu viel befüllt, ist die Oberfläche des Kaffeepucks zu weit oben. Durch das Aufquellen bei der Extraktion berührt die obere Schicht des Kaffeemehls das heiße Duschensieb und der Espresso bekommt einen verbrannten Beigeschmack. Bei manchen Espressomaschinenmodellen wird das Duschensieb mit einer Schraube befestigt, die zum Teil aus dem Duschensieb herausschaut. Hier kann das Kaffeemehl bei der Extraktion verbrennen, was Sie bei der Entnahme des Kaffeepucks durch den Abdruck der Schraube im Kaffeepuck erkennen können.
Die richtige Füllmenge kann man nun mit der exakten Dosierung mittels einer Feinwaage erreichen (7g für eine Tasse, 14g für das Zweitassensieb). Sie können jedoch auch für den Anfang das Tassensieb ein wenig überbefüllen und mit dem Finger das Kaffeemehl im Sieb glatt streichen und dann Tampern.
Das richtige Tampern für den perfekten Espresso
Den richtigen Mahlgrad und die optimale Füllmenge vorausgesetzt ist die richtige Tampertechnik ein weiterer wichtiger Einflussfaktor für den perfekten Espresso. Das Kaffeemehl wird zunächst gleichmäßig im Tassensieb verteilt und dann fest angedrückt. Mit einer drehenden Bewegung wird die Oberfläche noch glatt poliert. Der Rand des Tassensiebes sollte danach keine Kaffeemehlränder haben. Bleiben am Rand Kaffeemehlränder stehen, ist der Tamper im Durchmesser ein wenig zu klein für Ihr Tassensieb und der Rand ist evtl. nicht fest genug angedrückt, sodass am Rand Channeling entstehen kann. Wenn Sie ein Tassensieb mit Rand haben, sollte nach dem Tampern die Oberfläche unterhalb des Rands sein, damit die gesamte Oberfläche mit dem Tamper auch fest angedrückt werden kann (in den Rand kann der Tamper nicht hinein, das Wasser bei der Extraktion jedoch schon und so können sich hier Kanäle im Kaffeepuck bilden).
Sollten Sie mit dem gleichmäßigen Anpressen bzw. Tampern Probleme haben, ist ein druckregulierender Tamper eine gute Alternative. Der druckregulierende Tamper von ECM z.B. ist auf einen festen Anpreßdruck eingestellt. Ob Sie nun einen planen oder konvexen Tamper benutzen, ist wiederum eine Philosophie für sich. Die konvexen Tamper sind nicht unbedingt notwendig, sind jedoch historisch daraus entstanden, dass früher die Duschensiebe der Brühgruppe sehr stark nach unten gewölbt waren. Bei einer planen Kaffeepuckoberfläche im Brühsieb war damit der Abstand zur Dusche in der Mitte des Pucks kleiner als am Rand. Damit war durch die unterschiedlichen Abstände das Extraktionsverhalten über die gesamte Fläche unterschiedlich. Ein konvexer Tamper sorgte dann für einen gleichmäßigen Abstand über die gesamte Fläche und damit für eine gleichmäßigere Extraktion.
Heute sind die Duschensiebe meistenst sehr flach geformt. Dennoch sehen einige Kaffee-Experten bei einem konvexen Tamper den Vorteil darin, dass sich im Kaffeepuck eine leichte Vertiefung bildet, die bei der Preinfusion das Kaffeemehl besser aufweichen und anschließend besser extrahieren läßt. Doch auch hier gilt: ein konvexer Tamper wird eine nicht ausgefeilte Tampertechnik nicht perfektionieren können.
Die optimale Extraktionszeit für den perfekten Espresso
Beim perfekten Espresso kommt das Beste gleich zu Beginn: dunkel und kräftig laufen die ersten Milliliter Espresso aus dem Siebträger, bis die Farbe des Extrakts schließlich heller und blonder wird. Die optimale Extraktionszeit wird allgemein so angegeben, dass je nach Espresso-Sorte in 25 - 30 Sekunden ca. 25 -30 ml Espresso in die Tasse gelaufen sind. Die Wassertemperatur für die Extraktion sollte dabei 88 - 94 °C betragen.
Wer gerne die kraftvollen ersten Milliliter eines Espresso geniesst wird eine kürzere Extraktionszeit als 25 Sekunden wählen und einen sogenannten Ristretto zubereiten.
Zur Überprüfung der Extraktionsmenge hilft z.B. ein Shotglas mit Skalierung für Ristretto, Doppio und Espresso. Für einen etwas längeren, verdünnteren Espresso kann die Extraktionszeit auch verlängert werden. Dieser Caffe lungo ist jedoch nicht bei allen Espressosorten empfehlenswert, denn bei säurebetonte Espressosorten führt die längere Extraktionszeit zur Überextraktion und das Ergebnis in der Tasse kann sehr sauer und unangenehm ausfallen. Milde und leichte Espressosorten können durch die Verlängerung der Extraktionszeit möglicherweise zu flach im Aroma werden.
Das richtige Wasser und die richtige Brühtemperatur für den perfekten Espresso
Eine große Rolle spielen auch noch andere Faktoren, die wir für die Zubereitung des perfekten Espresso jedoch als erfüllt voraussetzen.
Die optimale Qualität des verwendeten Wassers ist einer dieser Faktoren. Zu hartes, zu weiches oder gar gechlortes Wasser "versaut" - auf gut Schwäbisch gesagt - den Geschmack der besten Espressomischung. Bei zu hohen Härtegraden werden daher Wasserfilterbeutel (ideal für kleine Wassertanks oder für Espressomaschinen mit Rotationspumpe) oder Wasserfilterpatronen empfohlen. Als ideale Wasserhärte wird von ECM z.B. ein Härtegrad von 4°dH empfohlen. Bei gechlortem Wasser können spezielle Filterpatronen für die Wasseraufbereitung verwendet werden.
Die geeignete Technik der eingesetzten Espressomaschine sollte die optimale Brühtemperatur von 92-95°C auch erreichen können bzw. nicht überschreiten (und daher idealerweise regelbar sein). Ein Leerbezug vor der Espressozubereitung bringt die Espressomaschine, die einige Zeit eingeschaltet gestanden hat, wieder auf die optimale Brühtemperatur und wärmt gleichzeitig Siebträger, Brühgruppe und Tasse vor. Die Brüheinheit der Espressomaschine sollte im Idealfall z.B. durch ein Thermosyphon-System erwärmt werden und eine Präinfusion ermöglichen.
Die hohe Qualität und die Frische der verwendeten Bohnen, also die verwendete, möglichst frische Kaffeesorte setzen wir ganz klar voraus. Der optimale Reifegrad der Kaffeekirschen durch eine selektive Ernte (Picking-Methode), sowie die ideale Mischung der Kaffeesorten und die optimale Röstung der Espressomischung im idealen Röstgrad sind für den perfekten Espresso einfach unumgänglich. Nicht zu vergessen sind natürlich die regelmäßige Reinigung und Entkalkung der Espressomaschine, die regelmäßige Reinigung der Espressomühle und das Vorwärmen der verwendeten Tassen.
Der Zuckertest beim perfekten Espresso
Der Zuckertest beim perfekten Espresso zeigt, ob die Konsistenz der Crema gut gelungen ist. Dazu wird ein kleiner Löffel Kristallzucker auf die Crema gestreut. Das Zuckerhäufchen sollte darauf ein Weilchen liegenbleiben, dann langsam absinken, wobei sich die Crema wieder über dem kurz enstandenen Loch schließen muss. Eine gute Crema bleibt übrigens auch beim Leertrinken des Espresso am Rand der Tasse hängen.
Expresso
Der Begriff Expresso wird häufig als falsche Schreibweise von Espresso verwendet.
Espressobohnen sind dunkler geröstete Kaffeebohnen, die für die Zubereitung in der Siebträger-Espressomaschine geeignet sind. Der klassischen italienischen Espressomischung wird dabei ein gewisser Anteil (20% bis 50%) Robustabohnen zugemischt, damit der Espresso seine Würze und die typische Crema erhält.
Es gibt jedoch auch sortenreinen Espresso. Unser Sortiment bietet zahlreiche Espressosorten für den perfekten Espresso für jeden Geschmack, die Sie als Kaffee und Espresso geniessen können. Zum Ausprobieren können Sie auf unsere preisgünstigen Probierpakete zurückgreifen.
Espressi
Espressi ist die italienische Mehrzahl (Plural) für Espresso. Allerdings wird kein Italiener so bestellen. Wenn Sie an einer italienischen Kaffee Bar "due caffè" bestellen, bekommen Sie wie gewünscht zwei Espressi serviert. Espressi aus unserem Sortiment für die Kaffee Bar zu Hause finden Sie in unserem Sortiment unter Kaffee und Espresso, auch als günstigere Espresso-Probierpakete.