Die Erfindung des ersten Vollautomaten
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Die Geschichte und Erfindung der Kaffeevollautomaten: der erste Kaffeevollautomat von Solis und Saeco.
Letzte Aktualisierung: 04/2022
Die Geschichte der Erfindung und Entwicklung des ersten Kaffeevollautomaten
Hätten Sie gewußt, wer den Kaffeevollautomaten erfunden hat? Und wie lange es dauerte vom ersten Prototypen bis zur Serienreife?
Bei der heutigen Vielzahl an Modellen und Herstellern kann man sich kaum vorstellen, dass es tatsächlich eine Zeit gab, bei der die praktischen Geräte noch nicht in unseren Haushalten standen.
Wer hatte die geniale Idee, per Knopfdruck Kaffee, Cappuccino oder Espresso brühen zu lassen?
Die Geschichte des ersten Kaffeevollautomaten: wir sind der Frage einmal nachgegangen.
Der erste Prototyp für Kaffeevollautomaten
Die Umsetzung der Idee dauerte etwas länger als gedacht. Es vergingen doch 2 Jahre, bis der erste Prototyp einsatzbereit war. Aber den wollte zunächst niemand haben. Viele große und traditionelle Hersteller von Haushaltsgeräten in Europa ließen ihn sozusagen abblitzen. Man sah wohl keinen Markt für Kaffeevollautomaten.
Arthur Schmed ließ sich aber nicht beirren und versuchte es schließlich zusammen mit seinem Kollegen Zappella (von dem er die bereits erwähnte erste Espressomaschine repariert hatte) bei Willi Nauer, dem Besitzer der schweizer Firma Solis.
Die Historie sagt, dass er sich erst nach einem guten Essen und einem Grappa traute, seinen Prototyp des Kaffeevollautomaten dem Schweizer Unternehmer Nauer vorzustellen. Der nahm, entgegen der Einschätzung seiner Marketingstrategen, das Risiko und einige Franken in die Hand und finanzierte die weitere Entwicklung des Vollautomaten. Dessen Marketing sah als größtes Problem die Maße des Prototypen, denn er passte nicht in die Schweizer Küchenmaße und wäre somit schwer verkäuflich.
Der erste Kaffeevollautomat erreicht die Serienreife
1985 wurde dann der erste Kaffeevollautomat der Weltöffentlichkeit vorgestellt: der Espresso Vollautomat von Solis. Sehr viele Bestellungen gingen darauf hin im Schweizer Solis-Werk ein, trotz der Tatsache, dass die Lieferzeit ca. ein halbes Jahr dauern würde.
Saeco in Italien produzierte was das Zeug hielt. Das Personal wurde aufgestockt, um so der Nachfrage Herr zu werden. Tausende von Kaffeeautomaten verließen damals das Werk von Saeco und vermutlich ebenso viele Kunden waren glücklich und zufrieden endlich guten Kaffee und Espresso auf einfache und schnelle Weise zu Hause genießen zu können.
Die technische Weiterentwicklung der Kaffeevollautomaten
Ein weiteres Problem lag beim Endkunden: vielfach wurde ein nicht optimaler Kaffee in den Automaten eingefüllt oder das Mahlwerk wurde nicht richtig eingestellt und somit stellte sich häufig nicht der gewünschte Kaffeegenuß ein.
Die technischen Herausforderungen und Probleme machten Arthur Schmed aber immer noch Freude und er nahm sich vielen Fragestellungen zu seinen Kaffeeautomaten selber an, egal ob die Fragen steuerungstechnisch oder von Seite der Elektronik herrührten. Für jedes Problem wurde eine Lösung gefunden.
Die Kaffeevollautomatenherstellung wechselt die Besitzer
Leider ließ daraufhin die Qualität derart nach, dass Saeco kurz vor dem Aus stand. Zu diesem Zeitpunkt wurde Saeco den alten Besitzern wieder angeboten und kurz darauf befand sich die Firma wieder bei den ursprünglichen Eigentümern.
Kaffeevollautomaten erobern die Gastronomie
Auch hier war diese Entwicklung eine logische Konsequenz aus den Anforderungen und Wünschen der Kundschaft, die auch hier schnell und einfach guten Espresso, Latte Macchiato, Cappuccino oder nur eine gute Tasse Kaffee haben wollten.
Der Siegeszug des Kaffeevollautomaten war vollbracht: er ist heute aus unserem Alltag eigentlich kaum noch wegzudenken.
Auszug aus dem Zürcher "Tages-Anzeiger" vom 9. Februar 2007
Quelle: Solis.ch, Wikipedia.de