Tampergriffe: Formen und Materialien

Tampergriffe und Tamperformen

Bildquelle: B.Scheffold (Danuba)

Verschiedene Tampergriffe: Formen, Materialien und Pflege - Optik, Handling und Gewichtsverteilung von Tampern

Letzte Aktualisierung: 04/2022

Tampergriffe aus Holz, Aluminium, Bakelit, Kunstharz oder Kunststoff - Unterschiede, Formen und Pflege von Tampergriffen

Es gibt für Tamper die verschiedensten Griffmaterialien

  • Griffe aus dem robustem Kunststoff, Bakelit oder Kunstharz
  • Griffe aus Holz: z.B. aus hellem Olivenholz oder dunkler Esche oder aus sehr hartem Edelholz, naturbelassen, geölt oder farbig/glänzend lackiert
  • Griffe aus Aluminium, oft in einem Guss mit der Tamperbasis, aber auch farblich veredelt durch Eloxierung
  • Griffe aus Holz mit Waterprint-Dekor

Es gibt für Tamper die verschiedensten Griff-Formen

  • lange, schmale Griffe
  • sehr kurze, runde Griffe
  • Griffe mit ergonomischer Form, die sich durch ihre spezielle Form der Hand anschmiegen
  • Griffe mit "Ringen", die der Form der umgreifenden Finger der Hand angepasst sind
  • flache Griffscheiben bzw. Palm Handle Griffe, die sich leicht gewölbt der Handfläche anschmiegen

Je nach Handgröße sind manche Griffe besser, manche weniger gut geeignet. Das ist eine individuelle Frage. Die Form kann die individuelle Handhabung des Tampers dabei sehr gut unterstützen oder als störend empfunden werden. Die Wahl des Tampergriff-Materials macht auch eine unterschiedliche Pflege und Sorgfalt im täglichen Umgang mit dem Tamper notwendig. 

Auf die jeweiligen Unterschiede möchten wir nachfolgend näher eingehen, sodass Sie den für Sie perfekten Tamper auswählen können.

Materialien verschiedener Tampergriffe

Griffe für die klassischen Tamper sind aus schwarzem Bakelit (z.B. von ECM, passend zu den schwarzen Bedienhebeln der ECM Manufacture Espressomaschinen), aus Olivenholz (z.B. von Motta oder von ECM als Upgrade zu den neuen Olivenholzgriff-Elementen bei ECM Manufacture Espressomaschinen), aus Aluminium, transparentem und farbigem Kunstharz (z.B. bei den Motta Rainbow Tampern) oder aus verschiedenfarbigen Hölzern, die naturbelassen, lackiert oder mit Waterprint-Dekor veredelt wurden (z.B. Motta Competition Tampergriffe). Die Formen reichen von schlank und hoch über kugelig rund und ergonomisch geformt mit einem kugelförmigen Griffende.

Tampergriffe sollten robust und pflegeleicht sein, wenn sie einem Barista an der Cafè-Bar täglich während des Arbeitstages mehrfach zum Einsatz kommen. Leicht können sie dort mit Milch, heißem Wasser, Kaffeemehl oder scharfen Kanten in Berührung kommen. Auch der Schweiß der Hand kann das Holz mit der Zeit verfärben.
Grobporiges Material, das den Schmutz leicht aufnehmen könnte, sollte in Bars und überall, wo es etwas betriebsamer zugeht, vermieden werden und harte Tampergriff-Oberflächen ersparen dem Tampergriff unansehnliche Kratzer, Dellen und Macken. Beim sogenannten "Knocken", dem Klopfen mit dem Tamper gegen das Sieb, um darin das Kaffeemehl zu verteilen, bietet sich besonders ein robustes Material an. Dieser Handgriff ist jedoch nicht mehr üblich, so wie noch vor einigen Jahren. Daher rückt dieser Aspekt zunehmend in den Hintergrund.

Plastik-, Bakelit- und Kunstharz-Tampergriffe

Plastik, Bakelit und Kunsthart sind meist recht robust und schlagfest, glatt in der Oberfläche und daher leicht zu reinigen.
Sie fühlen sich in der Hand noch relativ warm und glatt an und können durch farbige Gestaltung punkten und sind schön glänzend in der Oberfläche.
 
Sie können beim Herunterfallen jedoch auch zerbrechen, v.a. wenn sie unglücklich auf harte, scharfkantige Gegenstände oder harte Böden fallen. ECM bietet daher Ersatzgriffe für ihre schwarzen Standard-Tamper an.

Aluminium-Tampergriffe

Aluminiumgriffe sind sehr robust, v.a. wenn sie in der Oberfläche noch weiter veredelt und durch Eloxal-Verfahren gehärtet wurden. Auch sie sind glatt in der Oberfläche und leicht zu reinigen, fühlen sich jedoch eher kühl an.

Tamper mit Aluminiumgriffen sind oftmals auch als "Einteiler" erhältlich. Damit entfallen Kanten oder unsaubere Übergänge an der Verschraubung zwischen Tamperbasis und Tampergriff. Sie sollten in jedem Fall darauf achten, dass der Aluminiumgriff aus eloxiertem Aluminium besteht, sodass dieses härter und robuster in der Oberfläche ist.
 
Oftmals gibt es bei diesem Veredelungsverfahren auch die Möglichkeit, den Griff farbig zu gestalten, wobei die Farbe dann durchgängig im Griff fixiert ist und nicht nur oberflächlich aufgetragen ist.

Tampergriffe aus Holz

Bedingt durch die Oberflächenstruktur des Holzes sind Holzgriffe nicht ganz so leicht zu reinigen und verändern mit der Zeit etwas oder auch deutlich ihre Farbe. Doch gerade diese natürliche Textur fühlt sich so angenehm und warm in der Hand an und macht jeden Griff durch die individuelle Maserug des Holzes zum Einzelstück.
 
Sofern sie nur geölt wurden kann man sie bei deutlicheren Beschädigungen oder Verfärbungen vorsichtig abschleifen und nochmals ölen. Sollte so ein Holztampergriff seine Schönheit nach Jahren des Gebrauchs verloren haben, kann er so beinahe wieder im alten Glanz erstrahlen.
 
Lackierte Holzgriffe und v.a. Holzgriffe mit Waterprint-Dekor hingegen sind anfälliger gegen Beschädigungen. Ist der Lack erst einmal ab oder sind Dellen entstanden, kann höchstens ausgebessert und überlackiert werden. Beim Waterprint-Verfahren wird ein Ausbessern der bunten, teils auch glänzenden Dekor-Elemente jedoch schwierig, da das Dekor als dünner Film beim Eintauchen in eine spezielle Flüssigkeit auf eine Schicht Basislack aufgebracht wird.
 
Dennoch sind Holzgriffe beliebt und finden häufig Verwendung. V.a. härtere Holzarten und Edelhölzer bringen eine erstaunliche Robustheit mit sich. Glatte Maserungen sind weniger anfällig für Verschmutzung, grobe Strukturen machen bei manchen Holzarten jedoch gerade den gewissen Reiz aus. Hier gilt es individuell abzuschätzen, was in die jeweilige Kaffee-Ecke passt.

Ausführung, Form und Gewicht von Tampergriffen

Auch das Gewicht des Tampergriffs spielt bei der Zusammenstellung des Tampers eine Rolle. Ist der Griff gleich schwer wie die Tamperbasis, ist der Tamper insgesamt sehr ausbalanciert.
Ist der Griff schwerer als die Tamperbasis, liegt der Schwerpunkt des Tampers weiter oben, er ist "Top-lastig".
Ist der Griff leichter als die Tamperbasis, liegt der Schwerpunkt des Tampers in der Basis, er ist "Base-lastig".

Tamper mit Aluminium- oder Edelstahlgriffen sind meistens ausbalanciert, was auch bei höherem Gesamtgewicht von den Usern meistens als deutlich angenehmer empfunden wird als ein im Gesamtgewicht leichterer, aber Base- oder Top-Lastiger Tamper. Dieses Phänomen gibt es auch bei Siebträgern. Teilweise haben Tamper mit Aluminium-/Edelstahlgriff ihren Schwerpunkt im Griff, sind also eher Top-lastig, sofern die Griffe schwerer als die Basis sind. Das wird manchmal als unangenehm empfunden, bzw. der Tamper kommt einem alleine durch den nicht ausbalancierten Aufbau vermeintlich schwerer vor als ein massiverer, jedoch ausbalancierter Siebträger.
 
Teilweise haben Tamper mit Aluminium-/Edelstahlgriff ihren Schwerpunkt aber auch im Griff, sind also eher Top-lastig, sofern die Griffe schwerer als die Basis sind. Das wird manchmal als unangenehm empfunden, da man dadurch Gefahr läuft, beim Tampen im Sieb zu verwackeln oder schräg zu tampen. Gewichtsangaben von Basis und Griff helfen, dies abzuschätzen.

Holzgriffe und auch viele Kunststoffgriffe sind meistens leichter als die Tamperbasis und der Tamper hat seinen Schwerpunkt in der Tamperbasis, wird also Base-lastig. Das wird von vielen Nutzern als angenehmer empfunden, da das Gewicht im Sieb ruht und verwacklungsfreier und durch die Masse der Basis gefühlt mit weniger Kraft getampt werden kann.

Wurden vor einigen Jahren noch schwere Tamper empfohlen geht der Trend mittlerweile zu leichteren Tampern. Gerade beim mehrfachen täglichen Gebrauch in einer Espressobar merkt man die Gewichtsreduktion am Ende des Tages deutlich.

Zusammen mit dem Trend zu Distrubutoren/Levellern geht die Form der klassischen Tampergriffe hin zur Palm Handle Form, den flachen Tampergriffen, die sich in die Handfläche schmiegen.
 
Durch die Definition des Anpressdrucks über die Eintauchtiefe tritt der Kraftaufwand beim Tampen in den Hintergrund. Damit sind schwerere Tamper mit höherem Gesamtgewicht oder schwererer Basis nicht mehr zwingend die besseren Tamper.
 
Letztlich ist auch dies ein sehr individueller Faktor und unterm Strich sollte der Tamper und das Gefühl, das er dem Barista beim Tampen vermittelt, zueinander passen.

Verschiedene Verschraubungen von Tampergriffen

Je nach Tamperhersteller haben die Tamper verschiedene Verschraubungen, um den Griff mit der Basis zu verbinden. Daher sind nicht alle Griffe mit jeder Basis zu kombinieren. Auch wenn es verlockend ist, einen farblich schönen Tampergriff mit seiner Basis zu kombinieren, zumal die Verschraubung des Griffs zum Gewinde der Tampers passen würde, ist nicht garantiert, dass die Kombination auch wirklich passt. Ein Tampergriff mit M8-Gewinde passt meist dennoch nicht zu einer Basis für M8 Gewinde.
Mögliche Gründe hierfür:
  • die Vertiefung der Basis passt nicht zum Durchmesser des Griff
  • der Übergang von Basis und Tampergriff ist nicht passend. Er ist nicht fließend genug, sodass es störende Kanten gibt
  • der Gewindestift ist zu kurz oder zu lang.

Daher ist es ratsam, nur innerhalb der Hersteller die Griffkombinationen zu wählen.

Im Falle unserer Mottatamper sind die Griffe jedoch untereinander kompatibel, zumindest was die Rainbow- und die Competition-Tamperserien betrifft.
 
Über die Verschraubung bieten manche Hersteller auch die Option der Griff-Verlängerung an. Ein Barista mit sehr großen Händen kann so den Griff an seine Handfläche anpassen. Da dies oftmals über Distanzscheiben geschieht wird der Übergang v.a. bei großen Distanzscheiben weniger fließend als bei einer direkten Kombination von Basis mit Tampergriff. Mit dünneren Plättchen ergeben sich so aber auch sehr schöne Gestaltungsmöglichkeiten in der Optik des Tampers.
Der Kreativität bei der Gestaltung von Tampergriffen sind daher beinahe keine Grenzen gesetzt.
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